Schifffahrtskaufleute – Linienfahrt

Schifffahrtskaufleute der Fachrichtung Linienfahrt spielen eine zentrale Rolle in der Seefahrt. Sie organisieren und koordinieren den reibungslosen Ablauf von regelmäßigen Schiffsverbindungen und sind für die Fracht- (hauptsächlich) und Passagierabfertigung (auch) verantwortlich. Diese Ausbildung bietet spannende Perspektiven in einem internationalen Umfeld.

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Was willst du wissen?

Überblick

Schifffahrtskaufleute organisieren den kompletten Gütertransport, der über See geht. Der Beruf ist sehr international, der Kontakt mit Kunden in Übersee, mit Lieferanten und auch den Besatzungen auf den Schiffen läuft ausschließlich in englischer Sprache. Dies erfordert eine gute Beherrschung der englischen Sprache und die Fähigkeit, in einem internationalen Umfeld erfolgreich zu kommunizieren. Zudem sind Schifffahrtskaufleute dafür verantwortlich, den reibungslosen Ablauf von Frachtoperationen sicherzustellen, Vertragsverhandlungen mit internationalen Partnern zu führen und die notwendigen Zoll- und Dokumentationsanforderungen zu erfüllen. Es handelt sich um einen anspruchsvollen, spannenden Beruf, der die Möglichkeit bietet, in einer global vernetzten Branche Karriere zu machen.

Die Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann der Fachrichtung Linienfahrt dauert 3 Jahre.

Berufsbezeichnungen: Schifffahrtskauffrau der Fachrichtung Linienfahrt / Schifffahrtskaufmann der Fachrichtung Linienfahrt

Was kann man verdienen?

Fracht auf See

Wenn Güter per Schiff transportiert werden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man kann ein Trampschiff chartern, aber man kann auch Frachtraum auf einem Linienschiff buchen. In der Linienfahrt verkehren Handelsschiffe auf regelmäßigen Routen und nach festen Fahrplänen zwischen bestimmten Häfen. Sie transportieren hauptsächlich Stückgüter, meist in Containern. Auf solchen Schiffen werden die Transportpreise in längerfristigen Tarifen festgelegt, was die Kalkulation erleichtert. Die Akquisition und Buchung der Ladung sowie die Abfertigung von Schiffen sind Aufgaben der Schifffahrtskaufleute. Wenn sie bei Befrachtungsagenten oder Schiffsmaklern arbeiten, suchen sie Schiffe für eine zu befördernde Ladung; umgekehrt suchen sie als Mitarbeiter/innen von Reedereien Fracht für den zur Verfügung stehenden Transportraum.

Was sind die Aufgaben?

Jeden Tag transportieren unzählige Schiffe riesige Mengen an Gütern über die Weltmeere. Damit der Versand rund um die Welt reibungslos klappt, kümmern sich Schifffahrtskaufleute um die Organisation. Wenn sie in der Linienfahrt arbeiten, beschaffen sie sich Informationen über Fahrpläne, Reisezeiten, Ladungsströme und Tonnageeinsatz, stellen Seefrachtraten fest und erklären sie ihren Kunden. Entsprechend dem jeweiligen Auftrag berechnen und kalkulieren sie die Frachtraten und entwickeln marktgerechte Angebote, buchen Stückgutladungen und disponieren zum Beispiel Container im intermodalen Verkehr, also bei der Kombination von verschiedenen Transportmitteln wie Schiff, Bahn und Lkw. Dazu wählen sie geeignete Handelsschiffe aus. Sind in der Reederei genug eigene Schiffe vorhanden? Wenn nicht, müssen zusätzliche Schiffe gechartert werden.

Manchmal kann die Ladung nur mit kleineren Vollcontainerschiffen zum eigentlichen Schiff gebracht werden, und auch das muss geplant werden. Muss vielleicht in Zusammenarbeit mit einer Spedition eine Transportkette vom Lkw aufs Schiff und dann wieder auf den nächsten Lkw organisiert werden? Welcher Transportweg erfordert die geringsten Personalkapazitäten und den geringsten Zeitaufwand? Die Schifffahrtskaufleute kennen die preis- und zeitgünstigsten Seewege und die schnellsten Umschlagplätze. Verantwortungsbewusstsein gehört dazu: Weil Unfälle auf See schwerwiegende Folgen für Mensch und Umwelt haben können, achten sie auch sehr sorgfältig auf Sicherheitsbelange und Umweltschutz und überwachen die Einhaltung der entsprechenden Vorschriften.

Was macht man im Beruf?

Schifffahrtskaufleute der Fachrichtung Linienfahrt stehen in engem Kontakt zu Ex- und Importeuren sowie Speditionen und verhandeln mit Kunden und Auftraggebern, mit Schiffseignern bzw. den zuständigen Personen an Bord von Schiffen und mit Dienstleistungsbetrieben der Hafenverkehrswirtschaft. Weil Englisch auch im internationalen Schiffsverkehr Weltsprache ist, müssen Schifffahrtskaufleute diese Sprache gut beherrschen. Auch mit Behörden, zum Beispiel Hafenbehörden, arbeiten sie ständig zusammen. Sie bearbeiten Ladungspapiere und Dokumente, oft auch englischsprachige. Ohne Internet, E-Mail, Telefon und Fax und ohne logistisches Denken und Organisationstalent sind ihre Aufgaben nicht zu bewältigen. Sie arbeiten mit speziellen Computerprogrammen, die ihnen die aktuellsten Tarif- und andere Daten zur Güter- und Termindisposition und zur Abwicklung der Schiffsabfertigung anzeigen. Bei knappen Transportterminen stehen sie häufig unter Zeitdruck, und weil Schiffe 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche fahren, arbeiten Schifffahrtskaufleute oft auch abends und am Wochenende.

Schifffahrtskaufleute organisieren auch den Aufenthalt eines Frachtschiffs im Hafen. Sie wickeln die sogenannte Klarierung ab, also die Abfertigung von Schiffen und Ladungen. Dazu reservieren sie zum Beispiel Liegeplätze, melden ankommende Schiffe an und fertigen Frachtdokumente und Zollpapiere aus. Nach Ankunft eines Schiffes gehen sie an Bord, besprechen die Ladeliste mit dem Kapitän oder dem zuständigen Offizier und assistieren der Schiffsleitung bei der behördlichen Abfertigung. Sie stimmen die Lade- und Löscharbeiten mit dem Umschlagbetrieb ab, überwachen den Weitertransport der Güter und fertigen Frachtverträge aus. Außerdem erstellen sie Rechnungen und bearbeiten Reklamationen. Wenn Schäden an Schiffen oder Ladungen entstanden sind, erstellen Schifffahrtskaufleute Schadensprotokolle, ermitteln die Ursachen und benachrichtigen die Versicherung und den Auftraggeber. Auch für die Betriebsbereitschaft und Ausrüstung von Schiffen sind sie verantwortlich. Sie sorgen zum Beispiel dafür, dass ausreichend Personal an Bord ist, kaufen Treibstoff, Proviant und technischen Schiffsbedarf ein und finden in den jeweiligen Anlaufhäfen die günstigsten Bezugsquellen.

Aufgaben

  • Den See-Transport von Gütern organisieren, planen und steuern und für reibungslosen Ablauf beim Laden und Löschen sorgen.
  • Kunden über Transportmöglichkeiten informieren (z. B. Frachttarife), auch kombinierte Transportmöglichkeiten.
  • Frachtraten berechnen und kalkulieren, Ladungen und Schiffe disponieren.
  • Sie verhandeln mit Im- und Exporteuren, mit Schiffseignern bzw. -führern, mit den Schiffslieferanten und anderen Dienstleistungsbetrieben der Hafenverkehrswirtschaft, oft auch auf Englisch, und arbeiten mit Speditionen zusammen. Schifffahrtskaufleute berechnen und kalkulieren die Frachtraten, disponieren Ladungen und Schiffe und bearbeiten Ladungspapiere und Dokumente. Sie sorgen auch für die Abfertigung des Schiffes im Hafen und steuern alle Arbeiten, die mit dem Ausrüsten von Schiffen verbunden sind, z. B. die Versorgung mit Treibstoff, Proviant oder sonstigem Schiffsbedarf.
  • Schifffahrtskaufleute der Fachrichtung Linienfahrt planen und organisieren den Transport von Gütern aller Art im regelmäßigen Seeverkehr. Sie sorgen dafür, dass die Schiffe immer ausgelastet sind und Leerfahren vermieden werden, akquirieren Fracht, buchen Frachtraum, planen die Beladung und organisieren die Schiffsabfertigung im Heimat- und Zielhafen.
  • Aufgaben in der Linienschifffahrt
  • Kunden über Fahrpläne und Versandkosten-/Frachtraten unterrichten
  • Stückgutladungen buchen
  • Container im intermodalen Verkehr disponieren
  • Vor- und Nachlauf der Ladung organisieren
  • allgemeine Aufgaben in der Organisation des Gütertransports auf Schiffen
  • Transport- und Ladungsmärkte analysieren, marktgerechte Leistungsangebote entwickeln
  • Transport von Gütern über See planen und steuern
  • Kosten kalkulieren und Ergebnisse ermitteln
  • Abfertigung von Seeschiffen im Hafen organisieren
  • schiffs- und ladungsbezogene Dokumente bearbeiten
  • Schadens- und Versicherungsfälle bearbeiten
  • Geschäftsprozesse in englischer Sprache abwickeln

Voraussetzungen

  • Spaß am Kundenkontakt, auch wenn es sich um schwierige Kunden handelt.
  • Verhandlungsgeschick (z. B. Konditionen aushandeln, Liefertermine, Lagerkapazitäten)

Schulabschluss: Realschulabschluss / Mittlere Reife, Fachabitur, Abitur

Wichtige Schulfächer

  • Mathematik (z. B.Kalkulationen anfertigen)
  • Erdkunde (z. B. Reiserouten planen)
  • Englisch und weitere Fremdsprachen (z. B. für den Kontakt mit internationalen Geschäftspartnern)
  • Wirtschaft (z. B. Angebote entwickeln)
  • Deutsch (z. B. Kunden beraten, Verkaufsgespräche führen)

Praktikum: Nicht vorgeschrieben, aber in der Regel erwartet.

Historie

Die Wurzeln dieses Berufsfeldes reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück, als der internationale Seehandel und die Schifffahrt stark zunahmen. Zu dieser Zeit begannen Kaufleute, sich auf die Organisation von Seetransporten und den Handel über Ozeane zu spezialisieren. In deutschen Hafenstädten wie Hamburg, Bremen und Lübeck entwickelte sich der Beruf des Schifffahrtskaufmanns auf die steigende Bedeutung des Seehandels.

Im Laufe der Jahrhunderte hat sich der Beruf kontinuierlich weiterentwickelt und an die sich verändernden Anforderungen der Schifffahrt angepasst. Während des 19. Jahrhunderts und bis ins 20. Jahrhundert hinein spielten Schifffahrtskaufleute eine entscheidende Rolle bei der Abwicklung von Einwanderungsströmen nach Amerika und dem Transport von Gütern in alle Teile der Welt.


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Ausbildungsordnung und Lehrpläne

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