Wie finde ich eine Lehrstelle / einen Ausbildungsplatz? Vielleicht auch ohne Schulabschluss.

Oliver Thiess – Handwerkskammer Hamburg

Loading the player…

Ausbildungsplatz ohne Schulabschluss, geht das?

Stärken finden

Am besten findest du deinen Beruf, in dem du dir klar wirst, welche Stärken, welche Kompetenzen und welche Fähigkeiten du hast, um dann herauszufinden, welche Berufe passen zu mir. Was kannst du? Was machst du gerne, Mathematik oder doch lieber Deutsch oder lieber Sport?

Richtig suchen und angehen

Wenn der Beruf dann da ist, was ein bisschen dauern kann, nicht immer ganz einfach die richtige Wahl zu treffen, dann geht es darum, die Lehrstelle auch zu finden. Am besten geht man zu einem Betrieb hin, sucht ihn sich evtl. sogar aus dem Telefonbuch oder in der Nachbarschaft, geht hin und fragt, ob hier ausgebildet wird.

Wähle ich einen anderen Weg, suche ich gezielt Betriebe die ausbilden, auf der Straße findet man leider auch viele Betriebe die nicht ausbilden, dann gehe ich in die Lehrstellendatenbank der Handwerkskammer Hamburg, oder in andere Lehrstellenbörsen, zum Beispiel von der Agentur für Arbeit, die führen auch fast alle Handwerksberufe.

Weiter gibt es natürlich Betriebe, die Anzeigen schalten, die in Online-Portale ihre Lehrstellen veröffentlichen, auch da kann man gut suchen.

Der beste Weg eine Lehrstelle zu bekommen, ist aber ein Praktikum, da kann ich meine Stärken zeigen, da kann ich zeigen, was ich kann, welche Kompetenzen ich habe. Vielleicht auch jenseits der Schulnoten, die dann nicht mehr ganz so wichtig werden und ich kann in der Regel bei vielen Betrieben auch auf eine Übernahme hoffen, wenn das Praktikum gut gelaufen ist und mir der Beruf gefällt.

Argumente finden

Wenn man zum Beispiel Torwart ist im Fußball, dann übernimmt man Verantwortung, wenn man Trainer einer Jugendmannschaft ist, dann übernimmt nicht nur Verantwortung, sondern man kann auch in einer ganz guten Weise mit anderen Menschen kommunizieren, das ist eine sehr wichtige Fähigkeit in vielen Handwerksberufen.

Das Handwerk besteht nicht nur aus Handarbeit, das ist sicherlich bei vielen Handwerken ein wichtiger Aspekt, aber es geht auch darum, in einem Team zu arbeiten, mit Kunden klarzukommen, mit Kunden zu sprechen. Es geht darum, Aufträge zu planen, Aufträge zu entwickeln und Aufträge abzurechnen, das sind ganz viele umfangreiche Kompetenzen, die sich aus deinen Stärken, aus deiner Freizeit, aus deinen Hobbys, aus deinen Schulleistungen zusammen setzen. So wird ein Profil aus deinen Stärken und Kompetenzen, das zu vielen Berufen passt und bestimmt, zu viel mehr Berufen, als du denkst.

Das Allerwichtigste im Handwerk ist aber ein Praktikum, ohne ein Praktikum geht im Handwerk gar nichts.

Alles anbieten

Wenn du dich für Beruf interessiert und eine Vorstellung davon hast, das könnte der Beruf sein, den ich spannend finde, den ich vielleicht gerne mag, dann empfiehlt es sich ein Praktikum zu machen. In einem Praktikum lernst du das Arbeitsleben in einem Betrieb, meisten in einem kleinen Betrieb, kennen, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten du brauchst. Du lernst den Beruf kennen und kannst dann entscheiden, das ist was für mich, oder das ist nichts für mich.

Am Ende können das viele Praktika werden, es muss nicht im ersten Praktikum klappen. Das können auch zwei, drei, vier oder fünf Praktika sein, das können lange Praktika sein, es kann aber auch mal ein Drei-Tages-Praktikum sein, um einfach mal reinzuschnuppern und zu gucken, ob das geht.

Alle Handwerksbetriebe wollen bevor du einen Ausbildungsplatz kriegst, so ein Praktikum haben, um dich kennenzulernen, das ist auch eine Chance für diejenigen, die einen schlechten Schulabschluss haben, die können in einem Praktikum nämlich auch zeigen, was sie drauf haben. Zeigen, was sie können, wie sie mit den Kollegen und dem Chef kommunizieren und ob sie pünktlich sind, auch ein ganz wichtiger Punkt für ein gelungenes Praktikum.


Mehr zum Thema

Video zum Thema

Video-FAQ

back to top button