Kerzenhersteller und Wachsbildner – traditionsreicher Beruf in neuem Licht

Modernisierte Ausbildung für die Herstellung von Kerzen, Reliefs und Skulpturen.

Welche Dochte und Brennmassen wählt man für unterschiedliche Kerzendurchmesser? Wie vermeidet man ungleichmäßiges Abbrennen einer Kerze, unnötige Rußbildung und das „Ertrinken“ eines Dochtes im flüssigen Wachs eines Teelichts? Dies wissen „Kerzenhersteller und Wachsbildner“, die in einem Jahrhunderte alten und hoch spezialisierten Bereich der Verarbeitung von Wachsen, Paraffinen und Fettsäuren tätig sind. Die dreijährige Berufsausbildung wurde jetzt auf den neuesten Stand gebracht. In der neuen Ausbildungsordnung werden traditionelle Herstellungsverfahren, technologische Weiterentwicklungen sowie die wachsende Bedeutung individueller Kundenanforderungen berücksichtigt. Die modernisierte Ausbildungsordnung tritt zum 1. August in Kraft.

Neben der Vermittlung grundlegender Inhalte erfolgt die Ausbildung in einem der beiden Schwerpunkte Kerzenherstellung oder Wachsbildnerei.

Fähigkeiten

Die beruflichen Kompetenzen der Kerzenhersteller und Wachsbildner sind vielfältig: Zur Entwicklung und Gestaltung von Entwürfen für Kerzen, beispielsweise für Hochzeiten, Taufen oder Jubiläen, wählen sie geeignete Brennmassen und Dochte aus, stellen Kerzen durch Aufgießen, Pressen, Tauchen und Ziehen her und führen Brennversuche durch. Daneben stellen sie Dekore, Plastiken und Reliefs zur Verzierung von Kerzen her.

Schwerpunkte

Im Schwerpunkt Kerzenherstellung ist darüber hinaus die Veredlung von Kerzen mit Farben und Lacken, im Schwerpunkt Wachsbildnerei die Gestaltung von Produkten unter Berücksichtigung von Perspektiven, Proportionen, Ornament- und Farbsymbolik sowie Stilkunde Bestandteil der Ausbildung. Weitere Ausbildungsinhalte sind das fachgerechte Lagern von Roh- und Hilfsstoffen sowie fertigen Produkten, die Qualitätssicherung, die Entwicklung und Vermarktung von Produkten sowie die Beratung von Kunden.

Die neue Ausbildungsordnung löst die bestehende Regelung für den Vorgängerberuf „Wachszieher“ ab.

Bundesweit werden insgesamt 15 bis 20 Fachkräfte in diesem Beruf ausgebildet. Die Übernahmechancen sind sehr gut. Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen in handwerklichen und industriellen Betrieben.

Weitere Informationen zur neuen Ausbildungsordnung unter www.bibb.de/neue-berufe.


Beitragsbild: © BIBB/Bretschneider

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