Bewerben – der Lebenslauf

Bei der Bewerbung ist alles wichtig. Und ganz besonders der Lebenslauf.

Personaler nehmen sich beim ersten Durchblättern einer Bewerbungsmappe nicht mehr als etwa 1 Minute Zeit. Heißt es. Das ist nicht wirklich viel. Aber im Vergleich zu den 6,5 Sekunden, in denen Werbung Dein Interesse erobern muss, ist das eine lange Zeit, in der Du richtig punkten kannst. Und musst. Schließlich willst Du den Ausbildungsplatz auf den Du Dich bewirbst ja auch bekommen.

Einer der wichtigsten Teile Deiner Bewerbungsmappe ist der Lebenslauf (oft auch CV, Curriculum Vitae, genannt). Oft lesen ihn die Personaler sogar noch vor Deinem Anschreiben. Schließlich geht’s hier um die harten Fakten. Und die müssen stimmen, sonst bist Du womöglich gleich raus.

Struktur

Heute wird bei einer Bewerbung in der Regel ein tabellarischer Lebenslauf verlangt, manchmal allerdings auch ein ausführlicher (also einer in Form eines Aufsatzes). Informiere Dich vorher bei Deinem Wunsch-Unternehmen, welche Variante dort bevorzugt wird.

Da im Lebenslauf sehr viele Infos über Dich stehen, ist es sehr wichtig, dass er eine klare Struktur hat. Der Lebenslauf wird erst einmal nämlich oft nur überflogen. Eine gute Struktur mit verschiedenen Abschnitten, klar zu erkennenden Blöcken, ist deswegen hilfreich. Und alles, was Deine Bewerbung für den Personaler stressfrei macht, ist gut für Dich.

Die einzelnen Themenblöcke sind:

  • Deine persönlichen Daten, also Name und Anschrift. Geburtsdatum und Familienstand brauchst Du nicht mehr unbedingt nennen. Deine Eltern (+ Beruf) und Geschwister werden nicht mehr aufgelistet.
  • Arbeitserfahrung, wie z.B. Praktika oder Nebenjobs, die Du vielleicht schon gemacht hast. Auch regelmäßiges freiwilliges Engagement, z.B. im Altenheim oder bei einer Umweltinitiative, bei der Du immer eine bestimmte Position hattest, kannst Du hier auflisten. Gibt zu jedem Punkt in diesem Abschnitt ein paar Stichpunkte an, was genau Du gemacht hast.
  • Im nächsten Abschnitt ist Deine bisherige Ausbildung das Thema. Fang mit Deinem letzten Schulabschluss an und gehe dann chronologisch rückwärts. Falls Du ein Schuljahr im Ausland eingeschoben hast, dann gehört das auch hierher
  • Dann kommen die weiteren Qualifikationen, wie z.B. Sprach- und IT-Kenntnisse. Liste sie nicht nur auf, sondern kommentiere auch, wie gut Du sie beherrschst (z.B. „Englisch – fließend in Wort und Schrift; Französisch – Grundkenntnisse“).
  • Bei Deinen weiteren Interessen solltest Du ganz genau schauen, was Du dazu packst. Bewirbst Du Dich bei einem Fotografen, dann passt es hier zu schreiben, dass Du seit Du 10 bist, jedes Wochenende Fototouren unternimmst. Für eine Position als Verwaltungsfachangestellter ist das eher nebensächlich. Sprich: wenn Deine Hobbies zur angestrebten Ausbildung passen. Perfekt. Wenn nicht, dann ist weniger unter Umständen mehr.

Grundregeln

Beschränke Dich im Lebenslauf auf das Wesentliche. Lange Romane oder Nacherzählungen Deines Anschreibens sind hier überflüssig. Du solltest auch darauf achten, dass Dein Lebenslauf nicht länger als zwei Seiten ist. Wenn Du Dir mehr Platz gönnst, dann kann es schnell passieren, dass Du für die Bewerbung unwichtige und unnötige Infos reinpackst. Benutze einen sachlichen Stil beim schreiben, der kurz und prägnant ist. Wenn Du etwas als besonders wichtig empfindest, dann kannst Du es hervorheben, z.B. durch fetten der Schrift.

Lücken im Lebenslauf sind schlecht – und werden mit Sicherheit spätestens im Vorstellungsgespräch  zum Thema. Wenn Du also absehen kannst, dass es mit der Ausbildung in diesem Jahr nicht klappt, dann versuch in der Zwischenzeit zumindest Praktika in Deinem Wunschberuf zu finden; einen Nebenjob in der Branche zu finden, in der Du Deine Ausbildung machen willst; oder Dich ehrenamtlich zu engagieren.

Heute ist es normal, den Lebenslauf mit dem Computer zu schreiben. Wenn Du selbst keinen haben solltest, dann frag‘ am besten Deine Familie oder Freunde, ob Du einen Rechner von ihnen verwenden kannst, um Deine Bewerbung zu schreiben. Handgeschriebene Lebensläufe sind einfach nicht mehr zeitgemäß!

Foto oder nicht?

Das bleibt Dir überlassen. Wie Du in dem Artikel zum Bewerbungsbild lesen kannst, ist es mittlerweile freiwillig, ein Bild anzuhängen. Die meisten Unternehmen erwarten es aber dennoch – insbesondere, wenn Du Dich auf eine Position bewirbst, bei denen Du mit Kunden zu tun hast.

Lebenslauf ist nicht Lebenslauf

Falls Du Dich auf mehrere Lehrstellen bewirbst, schau am besten jedes Mal, ob Du etwas verändern kannst, um Deinen CV noch besser auf das jeweilige Unternehmen hinzuschreiben. Personalchefs merken direkt, wenn sie eine 0-8-15-Bewerbung vor sich haben. Und dann kannst Du Dir sicher sein, dass Du ganz schnell auf dem „Nicht von Interesse“-Stapel landest.

Check – Double Check – Re-Check  

Lass Deinen Lebenslauf, genau wie alle anderen Dokumente in Deiner Bewerbungsmappe, durchchecken. Rechtschreibfehler sind tödlich und können dafür sorgen, dass Du den Ausbildungsplatz nicht bekommst. Auch wenn Du vielleicht fachlich super geeignet wärst. Ebenfalls: Fang rechtzeitig mit an, Deine Dokumente zusammen zu stellen. Dann hast Du auch genügend Zeit, sie ordentlich zu korrigieren!


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