Fin Mohaupt – Handelskammer Hamburg
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Kaufleute für Büromanagement: Muss ich wirklich ständig im Lager helfen?
Ich lerne Kauffrau für Büromanagement, muss aber mindestens an zwei Tagen in der Woche ganztätig im Lager aushelfen und das schon seit drei Monaten. Ist das in Ordnung?
Du lernst Kauffrau oder Kaufmann für Büromanagement – aber stehst regelmäßig im Lager? Zwei volle Tage pro Woche, schon seit Monaten? Dann ist es wichtig zu wissen, was in deiner Ausbildung erlaubt ist – und was nicht.
Was zur Ausbildung gehört
Als angehender Kaufmannfrau für Büromanagement lernst du, wie Abläufe im Büro funktionieren: von der Organisation über Buchhaltung bis zum Personalwesen. Auch Logistik und Materialbeschaffung können dazugehören – aber nur, wenn sie etwas mit Büroarbeit zu tun haben. Das steht so in der offiziellen Ausbildungsordnung.
Wann Lagerarbeit okay ist
Kurz im Lager mithelfen, Ware prüfen oder Abläufe dokumentieren – kein Problem. Das kann sogar sinnvoll sein, wenn du zum Beispiel lernst, wie Beschaffung und Logistikprozesse funktionieren. Solange du verstehst, warum du diese Aufgaben machst und sie dir Wissen für deinen Beruf bringen, passt das.
Wann es zu viel wird
Wenn du regelmäßig ganze Tage im Lager verbringst, nur Kartons schleppst oder kommissionierst, dann ist das nicht mehr Teil deiner Ausbildung. Der Betrieb muss dir laut Berufsbildungsgesetz Aufgaben geben, die deinem Ausbildungsziel dienen. Dauerhafte Lagerarbeit hat damit nichts zu tun.
Was du tun kannst
- Rede mit deinem Ausbilder oder deiner Ausbilderin. Frag offen nach, warum du so oft im Lager eingesetzt wirst und wie das zur Ausbildung passt.
- Dokumentiere deine Tätigkeiten. Schreib auf, was du machst und wie lange.
- Hol dir Rat bei der IHK. Wenn sich nichts ändert, kannst du dich direkt an deine zuständige Kammer wenden. Die prüft, ob dein Betrieb die Ausbildung richtig durchführt.
Fazit
Ein bisschen Lagerarbeit ist okay – sie kann sogar Teil deiner Ausbildung sein. Aber zwei ganze Tage pro Woche über mehrere Monate sind zu viel. Wenn du fast nur im Lager arbeitest, solltest du aktiv werden und mit deinem Ausbilder oder der IHK sprechen. Deine Ausbildung soll dich auf einen Bürojob vorbereiten – nicht auf den Gabelstapler.
Video-Text
„Wenn du das Gefühl hast, du machst ständig Dinge, die gar nichts mit deinem Ausbildungsberuf zu tun haben, ist das natürlich nicht gut, dann solltest du erst mal mit deinem Ausbilder darüber reden und wenn das nichts hilft, dich an deine IHK wenden. Einfach mal durchrufen und fragen, ist das eigentlich so noch in Ordnung? Aber mal Kaffee kochen oder kopieren gehört als Auszubildender einfach dazu, du kriegst immerhin auch Geld dafür.“

