So findest du den passenden Style für deinen Beruf

Beim Bewerbungsgespräch gilt es, im Zweifelsfall lieber das schickere Outfit aus dem Schrank zu holen. Egal welche Branche, ein guter Anzug oder eine seriöse Bluse sind niemals verkehrt.

Dennoch heißt es hier: Bitte nicht verkleiden! Wenn du etwas über das Ziel hinausgeschossen bist und zu overdressed unterwegs warst, wird dir das dennoch in der Regel verziehen. Personaler sind schließlich auch nur Menschen und haben Verständnis, wenn du für dein Bewerbungsgespräch mit der Kleidung ganz sichergehen wolltest.

Später im Berufsleben allerdings solltest du dich mit deiner Kleiderwahl an deinem Betrieb orientieren. Einige Firmen legen großen Wert auf die sogenannte Corporate Identity, also das Image einer geschlossenen Einheit, das nach außen getragen wird. Von den Mitarbeitern wird hier erwartet, dass sie sich entsprechend passend dazu auch kleiden. Das klappt am besten, wenn du einfach mal deine Kollegen unter die Lupe nimmst und schaust, was die so tragen. Es gibt aber auch ein paar Grundregeln je nach Branche, die dir bei der Orientierung helfen können.

Welcher Dresscode für welche Branche? 

Relativ einfach machen es dir natürlich Jobs mit Arbeitskleidung oder Uniform, wie bei der Polizei, in Arztpraxen oder beim Handwerk. Gerade letztere haben in der Regel feste Anforderungen an die Arbeitskleidung, da diese ja auch einem gewissen Sicherheitsanspruch genügen muss. Hier solltest du nur darauf achten, dass sie sauber und gepflegt ist.

Bei Banken und Versicherungen wird Seriosität nach wie vor groß geschrieben. Insbesondere die Mitarbeiter mit Kundenkontakt müssen tipptopp aussehen und das wird von den Kunden auch so erwartet. Anzug mit Krawatte ist für die Herren hier also Pflicht. Für die Damen sind eine elegante Bluse mit Rock, Stoffhose oder ein Kostüm angebracht. Ein Blazer sollte dein Outfit abrunden, kann an heißen Tagen aber auch mal weggelassen werden. Auffällig gefärbte Haare oder extreme Frisuren werden hier gar nicht gern gesehen und auch Piercings im Gesicht sind in diesem Arbeitsumfeld noch kaum zu finden. Sichtbare Tattoos werden höchstens an ganz dezenten Körperstellen, wie der Innenseite vom Handgelenk oder hinter dem Ohr geduldet. Dass anzügliche oder sehr krasse Motive auf keinen Fall gezeigt werden sollten, versteht sich eigentlich von selbst.

Gesichtsschmuck

Wenn du einen Bart trägst, sollte dieser ordentlich gestutzt sein und gepflegt wirken. Ansonsten ist eine gründliche Rasur Pflicht. Als Frau sollte dein Make-up nicht zu auffällig sein und auch eventuelle Schmuckstücke zeigen sich besser bescheiden. Der Deutsche Knigge-Rat hat in dieser Hinsicht sehr genaue Angaben über die Dos und Don’ts in der Business Kleidung parat.

Viele dieser Vorgaben gelten auch im Büroalltag mit wenig Kundenkontakt, allerdings muss hier nicht unbedingt jeden Tag die frisch gebügelte Stoffhose getragen werden. Meist kannst du im Büro auch eine schicke Jeans mit Hemd oder Bluse tragen. Insbesondere, wenn der Dresscode nicht so streng ist, solltest du gerade als Frau auf den Schnitt deiner Kleidung achten. Selbst in einem lockeren Umfeld ist beispielsweise ein zu weiter Ausschnitt nicht unbedingt angebracht und auch die Hose sollte entsprechend gewählt werden. Eine Skinny Jeans wirkt mit einer Bluse völlig anders als eine Bootcut-Jeans und auch die eigene Körperform spielt eine wichtige Rolle. In diesem Artikel findest du passend dazu eine Übersicht über die typischen weiblichen Körpertypen und Empfehlungen, welche Hose sich für welchem Typ eignet. Ein Hosenanzug erzeugt beim Gegenüber beispielsweise eine ganz andere Wirkung als eine Cargohose und bei Frauen wird heutzutage immer noch stärker auf die Kleidung geachtet als bei Männern.

Lockerer Job – lockere Kleidung

Selbst innerhalb einer Branche kann sich der Dresscode von einem Arbeitgeber zum anderen ganz schön unterscheiden. Während du bei dem einen IT-Unternehmen mit Anzug und Krawatte perfekt gekleidet bist, kannst du bei einem anderen mit schrägen Blicken rechnen, weil die Kollegen alle in Jeans und T-Shirt unterwegs sind. Hier solltest du am besten schon beim Vorstellungsgespräch einen Blick auf die Mitarbeiter des Betriebs werfen und schauen, was getragen wird. Und im Zweifelsfall: Fragen kostet nichts! Gerade wenn du neu ins Unternehmen kommst, brauchst du dich nicht scheuen, nach den Gepflogenheiten zu fragen.

kreative Berufe

Meist gilt – je jünger das Unternehmen, desto lockerer der Dresscode. Insbesondere bei kreativen Berufen weicht der Dresscode meist weiter vom klassischen Modell ab. Während in typischen Bürojobs Trägertop und kurze Hose ein absolutes No Go wären, lassen kreative Berufe in der Regel viel mehr Spielraum bei der Kleiderwahl. Auch bunt gefärbte Haare und sichtbare Tattoos sind hier meist kein Problem. Sandalen sind allerdings in vielen Fällen dennoch nicht so gern gesehen; geschlossene Schuhe kommen hier besser an.

soziale Berufe

Auch in sozialen Berufen ist der typische Büro-Dresscode nicht unbedingt angebracht. Schnell wirkst du damit distanziert und wenig zugänglich für Kollegen und Klienten oder Patienten. Eine ordentliche Jeans und ein sauberer, schlichter Pullover oder langärmliges Shirt kommen hier deutlich besser an. Je nach Umfeld ist im Sommer auch ein T-Shirt in Ordnung. Auffällige Tattoos sollten allerdings besser bedeckt werden und auch Piercings, insbesondere im Gesicht, sollten besser herausgenommen werden.

Insbesondere im Einzelhandel ist gut zu beobachten, wie sehr die Angestellten darauf achten, passend gekleidet zu sein, sofern nicht ohnehin Berufskleidung genutzt wird, wie sie beispielsweise bei großen Supermarktketten üblich ist. Beim Optiker beispielsweise tragen fast immer auch Angestellte ohne Sehschwäche eine Brille – natürlich ohne Stärke. In Modegeschäften passen sich Verkäuferinnen und Verkäufer an die Art von Mode an, die im Geschäft auch vertrieben wird.

Nicht nur beim Berufseinstieg, auch später, wenn du in der Karriereleiter nach oben klettern möchtest, solltest du auf die passende Kleidung achten. Letztlich drückst du damit aus, dass du dich mit dem Unternehmen identifizierst und dich richtig einbringen möchtest.

Abschließend:

Es ist gut und wichtig, sich mit den Gepflogenheiten der jeweiligen Branche und des Unternehmens zu beschäftigen, bevor du zu deinem ersten Arbeitstag aufbrichst. Hierzu kannst du schon beim Bewerbungsgespräch nachfragen, aber auch bei Bekannten, die in der gleichen Branche arbeiten. Du solltest dich in deiner Kleidung immer auch wohlfühlen, denn wer sich gut fühlt, strahlt das auch aus und hat gleich ein sympathisches und sicheres Auftreten.


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Beitragsfoto: Andrea Afferni © commons.wikimedia

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