Kaufleute – Versicherungen und Finanzen

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Dein Ding?

Versicherungskaufleute – Werde Kaufmann für Versicherungen & Finanzen! Erfahre alles über Gehalt, Aufgaben & eine neue Fortbildung zum Bachelor Professional.

Schnellüberblick: Deine Zukunft in der Versicherungsbranche

Die Ausbildung zum Kaufmann oder zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzen dauert drei Jahre und kombiniert Theorie in der Berufsschule mit praktischer Erfahrung in Versicherungsunternehmen oder Banken. Zu den Hauptaufgaben gehören Kundenberatung, Vertragsabwicklung, Risikoprüfung und Schadenmanagement. Die Branche bietet attraktive Verdienstmöglichkeiten, aber auch Herausforderungen wie Verkaufsdruck und regelmäßige Weiterbildung. Ein Praktikum ist nicht verpflichtend, aber empfehlenswert. Nach der Ausbildung stehen zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten offen, darunter der neue Fortbildungsabschluss Bachelor Professional in Versicherungen und Finanzanlagen. Die Nachfrage nach Fachkräften ist hoch, und etwa 75 % der Absolventen sind mit ihrem Beruf zufrieden. In diesem Beitrag erfährst du alles über Tätigkeiten, Vorteile und Nachteile sowie Karrierechancen in der Versicherungsbranche.

Ausbildungsbörsen

Wenn du eine Ausbildung im Bereich Versicherungen und Finanzen suchst, kannst du dich hier umschauen:

Die Ausbildung zum Kaufmann / zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzen

Die Ausbildung dauert drei Jahre und erfolgt im dualen System – das heißt, du lernst sowohl in der Berufsschule als auch im Ausbildungsbetrieb. In manchen Fällen kann die Ausbildungszeit verkürzt werden, etwa wenn du bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein (Fach-)Abitur hast.

Berufsbezeichnung
  • Kauffrau für Versicherungen und Finanzen
  • Kaufmann für Versicherungen und Finanzen

Wo kann man lernen?

Die Ausbildung findet in Versicherungsunternehmen, Banken oder Finanzdienstleistungsunternehmen statt. Die dazugehörige Berufsschule befindet sich meist in der Nähe des Ausbildungsbetriebs. In einigen Fällen gibt es auch spezialisierte Berufsschulen mit Blockunterricht.

Zahlen & Fakten zur Ausbildung

  • Ausbildungsplätze pro Jahr: ca. 5.500 – 6.000 in Deutschland
  • Abbruchquote: ca. 20 %, häufig wegen falscher Berufserwartungen oder Verkaufsdruck
  • Zufriedenheit mit dem Beruf: Laut Umfragen sind rund 75 % der ausgelernten Versicherungskaufleute zufrieden mit ihrem Job, insbesondere mit den Karrierechancen und Verdienstmöglichkeiten.

Was verdient man in der Ausbildung?

Die Ausbildungsvergütung variiert je nach Bundesland und Unternehmen. Durchschnittlich kannst du mit folgendem Gehalt rechnen:

  • 1. Ausbildungsjahr: ca. 1.000 – 1.150 € brutto/Monat
  • 2. Ausbildungsjahr: ca. 1.100 – 1.200 € brutto/Monat
  • 3. Ausbildungsjahr: ca. 1.200 – 1.300 € brutto/Monat

Nach der Ausbildung liegt das Einstiegsgehalt oft bei 2.500 – 3.000 € brutto/Monat, mit steigender Berufserfahrung sind 4.000 € und mehr möglich.

Was machen Kaufleute für Versicherungen und Finanzen?

Versicherungskaufleute sorgen dafür, dass ihre Kunden optimal abgesichert sind – ob gegen Krankheit, Unfälle, Schäden oder finanzielle Risiken. Dabei übernehmen sie vielfältige Aufgaben:

  • Beratung und Kundenbetreuung: Kunden akquirieren, informieren und passende Versicherungsprodukte anbieten.
  • Analyse des Versicherungsbedarfs: Persönliche Risikosituation der Kunden bewerten und maßgeschneiderte Versicherungslösungen entwickeln.
  • Vertragsabwicklung: Versicherungsverträge abschließen, verwalten, aktualisieren und betreuen.
  • Schadenmanagement: Schäden bewerten, Anträge bearbeiten und die Auszahlung von Entschädigungen koordinieren.
  • Risikoprüfung: Einschätzung von Risiken, z.B. für Lebens-, Unfall- oder Kfz-Versicherungen.
  • Finanz- und Anlageberatung: Kunden über Kapitalanlagen, Altersvorsorge und Finanzierungsmodelle informieren (wenn sie im Finanzbereich tätig sind).
  • Marketing und Vertrieb: Kunden gewinnen, Werbemaßnahmen planen und neue Versicherungsprodukte vermarkten.

Typische Arbeitsorte sind Versicherungsbüros, Banken, Finanzdienstleister oder im Außendienst direkt beim Kunden.

Praktikum und Weiterbildung

Ein Praktikum ist nicht verpflichtend, aber empfohlen, um erste Einblicke in den Beruf zu bekommen. Nach der Ausbildung gibt es verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten:

  • Bachelor Professional in Versicherungen und Finanzanlagen (ab 2025)
  • Fachwirt/in für Versicherungen und Finanzen
  • Studium im Bereich Versicherungswesen oder Finanzdienstleistungen

Karrierechancen: Neuer Fortbildungsabschluss „Bachelor Professional“

Seit dem 1. Januar 2025 gibt es eine neue Fortbildungsmöglichkeit: den Bachelor Professional in Versicherungen und Finanzanlagen. Dieser Abschluss ersetzt die bisherigen Fachwirt-Abschlüsse und entspricht der Niveaustufe 6 des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR).

Durch die fortschreitende Digitalisierung, den Einsatz von künstlicher Intelligenz sowie neue Arbeitsmodelle und Nachhaltigkeitsanforderungen erweitern sich die Tätigkeitsfelder im mittleren Management der Versicherungsbranche. Der neue Abschluss bereitet auf diese Veränderungen vor und qualifiziert für anspruchsvolle Aufgaben in Produktmanagement, Kundenmanagement sowie Schaden- und Leistungsmanagement.

Schwerpunkte der Fortbildung:

  • Leadership & Personalentwicklung – Führung und Begleitung von Mitarbeitern in Veränderungsprozessen
  • Digitalisierung & Nachhaltigkeit – Analyse und Optimierung von Unternehmensprozessen
  • Projektmanagement – Planung, Organisation und Durchführung von Projekten
  • Kundenbedarfsanalyse & Vertragswesen – Vertiefte Kenntnisse in Versicherungsprodukten
  • Innovative Prüfungsstruktur – Schriftliche Prüfung, praxisbezogene Transferarbeit, Präsentation und Fachgespräch
  • Ausbildereignungsprüfung integriert – Befähigung zur Ausbildung neuer Fachkräfte

Der neue Fortbildungsweg berücksichtigt die steigenden Anforderungen an Fachkräfte und bietet vielseitige Karriereperspektiven. Weitere Informationen gibt es direkt beim BIBB.

Vorteile und Nachteile der Ausbildung

✅ Vorteile:

  • Gute Verdienstmöglichkeiten bereits in der Ausbildung
  • Hohe Nachfrage nach Fachkräften in der Versicherungsbranche
  • Möglichkeit, im Außendienst zu arbeiten und flexibel zu sein
  • Vielfältige Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten

❌ Nachteile:

  • Hoher Beratungs- und Verkaufsdruck in vielen Unternehmen
  • Täglicher Kontakt mit anspruchsvollen Kunden kann herausfordernd sein
  • Fachwissen muss regelmäßig aktualisiert werden

Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt

Die Versicherungsbranche gehört zu den stabilen Wirtschaftssektoren in Deutschland. Der demografische Wandel, neue Risiken wie Cyberkriminalität und Klimaveränderungen sowie die steigende Nachfrage nach individuellen Versicherungslösungen sorgen dafür, dass Fachkräfte in diesem Bereich gefragt bleiben. Die Übernahmechancen nach der Ausbildung sind hoch. Besonders gefragt sind Nachwuchskräfte mit guten digitalen Kenntnissen, da viele Prozesse in der Versicherungswirtschaft zunehmend automatisiert werden. Auch Weiterbildungsbereitschaft spielt eine große Rolle, um langfristig im Beruf erfolgreich zu sein.

Voraussetzungen

  • Gut kommunizieren können (z.B. Kundenkontakt)
  • Verhandlungsgeschick (z.B. Verkauf von Versicherungsverträgen)
  • Sorgfältiges Arbeiten (z.B. Prüfung von Entschädigungsleistungen)
  • gepflegtes Auftreten

Schulabschluss: Realschulabschluss / Mittlere Reife, Fachabitur, Abitur

Optionale Voraussetzungen: Führerschein (z.B. für Fahrten während des Außendiensts)

wichtige Schulfächer

  • Deutsch (insb. mündliche Ausdrucksfähigkeit für Kundenkontakt und Rechtschreibung für Korrespondenz)
  • Mathematik (z.B. Verträge rechnerisch richtig ausarbeiten)
  • Wirtschaft (z.B. Verträge inhaltlich korrekt ausarbeiten)

Praktikum: Nicht vorgeschrieben, aber in der Regel empfohlen.

Dresscode: gepflegt, im Außendienst: Anzug/Kostüm

Was ist noch interessant?

  • Arbeitszeiten & Work-Life-Balance: Die meisten Jobs in der Versicherungsbranche haben geregelte Arbeitszeiten. Wer im Außendienst arbeitet, kann seine Zeit oft flexibler einteilen.
  • Möglichkeiten zum Quereinstieg: Auch wer eine Ausbildung abgebrochen oder einen anderen Beruf ausprobiert hat, kann in die Versicherungsbranche einsteigen.
  • Verdienstmöglichkeiten: Bereits in der Ausbildung gibt es überdurchschnittlich gute Gehälter, und mit Berufserfahrung steigt das Einkommen weiter.
  • Karrierewege: Vom Sachbearbeiter über eine Fach- oder Führungskarriere bis hin zur Selbstständigkeit – in der Branche gibt es viele Aufstiegsmöglichkeiten.
  • Internationalität: Viele große Versicherungsunternehmen bieten Karrierechancen im Ausland oder haben internationale Teams.
  • Sinnhaftigkeit: Menschen helfen, sich gegen Risiken abzusichern, kann eine erfüllende Tätigkeit sein.

Image des Berufs

Die Arbeit in der Versicherungsbranche wird oft mit Büroalltag und trockenen Zahlen verbunden. Doch tatsächlich ist sie vielseitig und bietet spannende Herausforderungen. Kaufleute für Versicherungen und Finanzen sind Problemlöser, die Menschen in schwierigen Situationen helfen und individuelle Lösungen finden. Wer kontaktfreudig ist, Spaß am Beraten hat und sich für wirtschaftliche Zusammenhänge interessiert, findet hier eine erfüllende Tätigkeit. Dennoch gibt es Vorurteile, etwa dass der Beruf rein verkaufsorientiert sei – in Wahrheit geht es aber vor allem um Beratung, Service und langfristige Kundenbeziehungen.



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