Fleischer•in

In diesem Blogpost erfährst du alles, was du über die Ausbildung zum/r Fleischer•in wissen musst. Wir geben dir einen Überblick über die Inhalte der Ausbildung, die Voraussetzungen, die Weiterbildungsmöglichkeiten und die Zukunftsaussichten des Berufs.

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Die Ausbildung / der Beruf

Du bist auf der Suche nach einer Ausbildung, die abwechslungsreich und krisensicher ist? Dann könnte der Beruf des Fleischers•der Fleischerin genau das Richtige für dich sein!

In der Ausbildung lernst du alles, was du brauchst, um hochwertige Fleisch- und Wurstwaren herzustellen, zu verkaufen und Kunden zu beraten. Du lernst, wie man Fleisch und Wurstwaren herstellt, Fleisch zerlegt, verpackt und verkauft.

Der Beruf ist ein krisensichere. Fleisch und Wurstwaren sind, trotz vieler Vegetarier, nach wie vor beliebte Lebensmittel. Wenn du gerne mit Lebensmitteln arbeitest und handwerklich begabt bist, dann ist der Beruf des/r Fleischers•in genau das Richtige für dich.

Der Beruf ist ein ziemlicher Garant dafür, tatsächlich eine Ausbildungsstelle zu bekommen, wenn man möchte. Leider ist er bei jungen Leuten ziemlich unbeliebt, eigentlich habe ich keine Ahnung warum? Es muss ja nicht immer Schlachthof sein, sondern es kann der gute Fleischerladen um die Ecke sein, mit gutem Mittagstisch, Catering und handwerklich, hervorragenden Wurstwaren?

Fakten

Die Ausbildung zum/r Fleischer•in ist ein dreijähriger anerkannter Ausbildungsberuf im Handwerk. Sie wird in dualer Form durchgeführt, d. h., die Auszubildenden verbringen die Hälfte ihrer Ausbildungszeit in der Berufsschule und die andere Hälfte im Ausbildungsbetrieb.

Die Berufsbezeichnung Fleischer•in wird in der Regel in Mittel-, Nord- und Ostdeutschland verwendet, während die Berufsbezeichnung Metzger•in in Süd- und Westdeutschland, der Schweiz und Westösterreich gebräuchlich ist. Die Bezeichnung Schlachter•in wird heute nur noch selten verwendet und bezeichnet eher denjenigen, der die Schlachtung von Tieren durchführt.

Was kann man verdienen?

Wo kann man lernen und arbeiten?

Die Ausbildung zum/r Fleischer•in kann in jedem Fleischereibetrieb, in einem Supermarkt oder in einer Großschlachterei absolviert werden.

Fleischereibetriebe sind in der Regel inhabergeführte Betriebe, die sich auf die Herstellung und den Verkauf von Fleisch- und Wurstwaren spezialisiert haben.

Supermärkte bieten ebenfalls Ausbildungsplätze zum/r Fleischer•in an.

Großschlachtereien sind Betriebe, die sich auf die Schlachtung und Zerlegung von Tieren spezialisiert haben.

Aufgaben

Fleischer•innen sind verantwortlich für die Herstellung, den Verkauf und die Präsentation von Fleisch- und Wurstwaren. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem:

Schlachtung und Zerlegung von Tieren: Tiere human und unter Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften töten und zerlegen.

Fleisch- und Wurstwaren: nach traditionellen Rezepten herstellen.

Verkauf von Fleisch- und Wurstwaren: Kunden fachgerecht beraten und hochwertige Produkte anbieten.

Beratung von Kunden: Kunden bei der Auswahl und Zubereitung von Fleisch- und Wurstwaren beraten und unterstützen.

Reinigung und Hygiene: Hygienevorschriften einhalten und sichere Lebensmittel gewährleisten.

Voraussetzungen

Für die Ausbildung zum/r Fleischer•in ist kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben. Allerdings ist ein guter Hauptschulabschluss oder ein mittlerer Schulabschluss von Vorteil.

Optionale Voraussetzungen

Optionale Voraussetzungen für die Ausbildung sind:

Handwerkliches Geschick: Notwendig für die Arbeit mit scharfen Werkzeugen und Maschinen.

Kreativität: wichtig für die Entwicklung neuer Rezepte und Produkte. Eine Fähigkeit, um sich von der Konkurrenz abzuheben.

Spaß am Verkaufen: Kundenberatung und -betreuung sind wichtig.

Sorgfalt und Genauigkeit: Ihr arbeitet mit Lebensmitteln, die für den menschlichen Verzehr bestimmt sind. Daher ist es wichtig, dass ihr bei der Arbeit sorgfältig und genau vorgeht, um die Qualität der Lebensmittel zu gewährleisten.

Guter Geruchs- und Geschmackssinn: Beurteilung der Qualität von Fleisch- und Wurstwaren.

Blut sehen können: Schlachtung und Zerlegung von Tieren.

Körperliche Voraussetzungen

Ihr solltet körperlich fit sein, da ihr häufig im Stehen arbeitet und schwere Lasten heben müsst.

Schulabschluss

Ein Hauptschulabschluss oder ein mittlerer Schulabschluss sind von Vorteil, ist aber nicht zwingend erforderlich.

Wichtige Schulfächer

Wichtige Schulfächer für die Ausbildung zum/r Fleischer•in sind:

Mathematik: Rezepte und Zutaten berechnen können, aber auch mal schnell Kopfrechnen an der Theke.

Deutsch: gute Sprachkenntnisse in Sprache und Schrift sind wichtig, um freundlich und verständlich mit Kunden kommunizieren zu können.

Biologie: Kenntnisse für das Verständnis der Anatomie von Tieren, der Fleischqualität und der Hygienevorschriften.

Chemie: Zusammensetzungen von Rezepten besser verstehen können.

Physik: es ist immer gut zu wissen, in welche Richtung der Fleischwolf sich dreht 😜

Praktikum

Ein Praktikum in einem Fleischereibetrieb ist nicht Pflicht, ist aber empfehlenswert, weil es euch die Möglichkeit bietet, den Beruf kennenzulernen und herauszufinden, ob er wirklich zu euch passt.

Dresscode

Die Kleidung und Ausrüstung von Fleischer•innen muss hohen hygienischen Anforderungen entsprechen. Weiße Kleidung ist leicht zu reinigen und Verschmutzungen sind schnell zu sehen. Eine Kopfbedeckung schützt die Haare vor Verschmutzungen und verhindert, dass Haare in Lebensmittel gelangen. Ein Kettenschutz, Hand, Arme und Brust (siehe Foto in Galerie oben), schützt vor Verletzungen durch scharfe Messer oder Maschinen. Geschlossenes und rutschfestes Schuhwerk schützt vor Stürzen und ausrutschen auf feuchtem Boden etc. Handschuhe schützen die Hände vor Verschmutzungen und Verletzungen.

Kosmetika, Piercings und Schmuck haben in der Produktion nichts verloren, sie können Lebensmittel verunreinigen oder zu Verletzungen führen. Auch Nagellack kann Lebensmittel verunreinigen.

Vorteile in der Ausbildung Fleischer•in

Die Ausbildung zum Fleischer•zur Fleischerin bietet folgende Vorteile:

Abwechslungsreiche und vielseitige Aufgaben: Die Ausbildung zum/r Fleischer•in ist abwechslungsreich und bietet vielseitige Aufgaben. In den drei Ausbildungsjahren lernen die Auszubildenden die gesamte Wertschöpfungskette von Fleisch kennen, von der Schlachtung, das gilt aber nur, wenn der entsprechende Arbeitschwerpunkt so gewählt ist – z. B. Schlachthof, und Zerlegung bis hin zur Herstellung von Fleisch- und Wurstwaren.

Arbeit mit hochwertigen Lebensmitteln: Fleischer•innen arbeiten mit hochwertigen Lebensmitteln.

Krisensicherer Beruf: Der Beruf Fleischer•in ist krisensicher. Fleisch ist und bleibt für viele ein Grundnahrungsmittel, das sehr gefragt ist.

Nachteile

Die Ausbildung zum/r Fleischer•in hat folgende Nachteile:

Körperlich anstrengende Arbeit: Die Arbeit im Fleischerhandwerk ist körperlich anstrengend. Fleischer•innen müssen schwere Lasten heben und tragen, stehen oder laufen oft den ganzen Tag.

Arbeitszeiten: sind oft unregelmäßig und auch am Wochenende.

Der Beruf ist eher nicht für Vegetarier•innen und Veganer•innen geeignet 😉

Geringe Ausbildungsvergütung: Die Vergütung im Fleischerhandwerk ist im Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen relativ gering.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Nach der Ausbildung zum/ Fleischer•in gibt es verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten, z. B.:

Meisterprüfung: Die Meisterprüfung ist die höchste berufliche Qualifikation im Fleischerhandwerk. Sie berechtigt zur Führung des Meistertitels und eröffnet die Möglichkeit, einen eigenen Betrieb zu eröffnen oder in Führungspositionen zu arbeiten. Mit Abschluss deiner Meisterprüfung hast du außerdem das Recht, Lehrlinge auszubilden.

In Vollzeit musst du dafür ungefähr 3 bis 5 Monate einplanen. In Teilzeit dauern sie in etwa ein Jahr.

Studium: Mit einem Meistertitel oder der Zugangsberechtigung, Abitur oder Fachabitur, für die Uni oder eine Fachhochschule, kannst du als Fleischer•in sogar studieren. Zum Beispiel Studiengänge wie, Ingenieur•in oder Chemiker•in im Bereich Lebensmitteltechnologie.

Techniker•in Fachrichtung Lebensmitteltechnik mit dem Schwerpunkt Fleischereitechnik: Nach der Ausbildung zum/r Techniker•in übernimmst du Führungsaufgaben in der Fleischproduktion. Du bindest Technologie in die Herstellung von Fleisch ein und prüfst, ob sich Verfahren wirtschaftlich lohnt.

Insgesamt dauert die Weiterbildung zwei Jahre und wird in der Regel als Vollzeitmodell durchgeführt.

Handelsbetriebswirt•in: Wer eine Weiterbildung zum/r Handelsbetriebswirt•in macht, arbeitet dann z.B. im Personalmanagement, Marketing oder Finanz- und Rechnungswesen, irgendwann vielleicht in der Geschäftsleitung eines Betriebs.

Die Ausbildung findet in einer Fachschule statt und dauert in Vollzeit 11 Monate. Dabei hast du theoretischen und praktischen Unterricht und am Ende der Weiterbildung eine Prüfung mit einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. 

Verkaufsleiter•in im Nahrungsmittelhandwerk: Planen und organisieren? Auch kaufmännische Aspekte lernst du. Nach erfolgreicher Fortbildung regelst du Warenbestand und Lieferungen, leitest vielleicht entsprechende Abteilungen im Unternehmen.

Die Kurse zur Vorbereitung auf die Prüfung dauern in Vollzeit 3 Monate, in Teilzeit bis zu 1 1/2 Jahre.

Handelsfachwirt•in: Dein Bürojob, als Handelsfachwirt•in arbeitet man in der Führungsebene eines Unternehmens in den Bereichen Ein- und Verkauf, Finanz- und Rechnungswesen, Marketing oder Personal.

Historie

Der Beruf des/r Fleischer•in ist einer der ältesten Handwerksberufe der Welt. Bereits in der Steinzeit wurden Tiere geschlachtet und das Fleisch verarbeitet. Tatsächlich bewegen wir uns aber scheinbar ein wenig weg von der Steinzeit. Zur Jahrtausendwende hatten wir noch 9.537 Auszubildende in Deutschland, in 2022 waren es noch 2.421. Gab es „früher“ gefühlt an jeder Ecke einen Fleischer, fällt einem heute kaum noch einer ein, es sei denn euer Supermarkt hat vielleicht einen.

Ja, weniger Fleisch ist eine gute Idee, vegetarisch oder vegan leben ist gut und richtig, aber man sollte nicht ausblenden, dass die Mehrheit Fleisch isst und weiter essen wird. Und genau aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass dieser Beruf, mit seinem handwerklichen Qualitätsanspruch, unbedingt bestehen bleibt.

Und es gibt immerhin die ersten Fleischboutiquen


Ähnliche Berufe | Filme zum gleichen Beruf

mehr Information | zuständige Gewerkschaften / Verbände

Weitere Informationen zur Ausbildung zum/r Fleischer•in findest du auf folgenden Webseiten:

Ausbildungsordnung | Lehrplan | Prüfungs- und Lehrmaterialien

Die Ausbildungsordnung, der Lehrplan und die Prüfungs- und Lehrmaterialien zur Ausbildung zum/r Fleischer•in sind im Netz zu finden.

Ausbildungsbörsen

Auf Ausbildungsbörsen findest du freie Ausbildungsplätze zum/r Fleischer•in.

Ausbildungsbetriebe

Eine Liste von Ausbildungsbetrieben zum/r Fleischer•in findest du auf der Webseite des Bundesverbands des Deutschen Fleischerhandwerks.

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