Junge Frauen, die sich für eine Ausbildung in einem Männerberuf entscheiden, haben vielleicht mit Schwierigkeiten und Vorurteilen zu kämpfen. Doch es lohnt sich!
Was sind eigentlich typische Männerberufe?
Zum Beispiel alle Berufe auf dem Bau, Elektroniker, Dachdecker, Kraftfahrzeugmechatroniker oder wie in unserem Film Verfahrensmechaniker in der Hütten- und Halbzeugindustrie, einfach gesagt Stahlarbeiter und Industriemechaniker. Diese Berufe haben immer noch einen Männeranteil von 80 Prozent und mehr. Das geht übrigens auch andersherum, typische Frauenberufe, wie medizinische Fachangestellte, Kosmetikerin, Rechtsanwaltsfachangestellte, Friseurin haben auch einen Frauenanteil von über 80 Prozent.
Frauen sind in der Unterzahl
Von 1878 Azubis zum Verfahrensmechaniker in der Hütten- und Halbzeugindustrie waren 2015 gerade 36 Frauen. Von 46.428 Azubis zum Industriemechaniker waren 2.796 Frauen, das sind noch nicht einmal die restlichen 20 Prozent. Das geht aus den Zahlen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) in Bonn hervor.
Aber warum ist das so?
Wir haben uns mal an einem der härtesten Arbeitsplätze, in einem Stahlwerk, umgeschaut. Natürlich ist es dort dreckig, laut und heiß, das ist es für Männer aber auch und um das zu ertragen, braucht es kein spezifisches Geschlecht.
OK, technisches Verständnis, handwerkliches Interesse, in der Praxis haben viele Jungs sicherlich mehr Eisenbahn gespielt. Wirklich, oder haben die nicht auch nur am Rechner gedaddelt und mit dem Smartphone gespielt? Der fröhliche Fahrrad- und Mopedbastler ist doch eher selten geworden.
Mathe, Physik, Chemie, Technik, momentan sind Mädchen in der Schule eigentlich im Schnitt immer besser als die Jungs, warum sollen Mädchen also gerade in den Fächer eindeutig schlechter sein? Eben!
Aber, in vielen Männerberufen muss kräftig angepackt werden, da schwächeln Frauen doch gern mal. Ja, aber auch spaddelige Jungs und ältere Kollegen, die ihr Leben lang einfach schon zu viel geschleppt haben. Die hätten, wie es heute alle tun sollten, mal anständige Hilfsmittel zum Tragen benutzen sollen. Die gibt es heute nämlich und wer sie nicht benutzt, ist…, genau!
Und tatsächlich, immer mehr Mädchen entdecken diese „Männerberufe“ für sich. Natürlich gibt es dabei viele Unsicherheiten, viele junge Frauen haben Angst, dass sie von ihren männlichen Arbeitskollegen nicht anerkannt werden, oder sich in ihrem Beruf nicht behaupten können. Das lässt sich aber nur ändern, wenn tatsächlich viele Frauen in diese Berufe gehen und sich dort anständig behaupten. Die Möglichkeiten sind da, in Zeiten drohenden Fachkräftemangels kann kein Betrieb mehr auf Frauen verzichten. Auch lässt das „Mackergehabe“ nach, wenn Frauen im Team arbeiten und auf das können sicherlich auch viele männliche Kollegen verzichten.
Und das Beste kommt zum Schluss!
Männerjobs bieten nicht nur gute Berufsaussichten, sondern fast immer auch besseres Geld und das ist wirklich ein schlagendes Argument. Vielleicht erledigt sich damit auch das Problem der ungerechten Entlohnung von Frauen, wenn sie mehr in Männerberufen arbeiten und Jungs sich endlich auch an Frauenberufe trauen. nicht jeder Friseur ist schwul und warum soll ein Mann nicht eine Arztpraxis gut organisieren können und der Ärztin gut assistieren können. Die meisten Medizinstudenten sind Studentinnen.
Falls ihr euch gleich den richtigen Ausbildungsplatz suchen wollt, hier die Lehrstellenbörsen und die Karriereseite unseres Filmpartners.
die Ausbildungsfilme | drei Fachrichtungen im Video
die vierte Fachrichtung, leider ohne Film
Stahl-Umformung – Verfahrensmechaniker Hütten- und Halbzeugindustrie