Als Auszubildender Solidaritätszuschlag / Soli zahlen?
Versteh deine Gehaltsabzüge, um sicherzustellen, dass du am Ende nicht mehr ausgibst als du netto verdienst. Der Solidaritätszuschlag, auch ‚Soli‘ genannt, ist eine Abgabe auf die Einkommensteuer.
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Was willst du wissen?
Du verdienst wahrscheinlich zum ersten Mal regelmäßig Geld in deiner Ausbildung und hast jetzt die alleinige Verantwortung für deine finanzielle Situation. Das bedeutet, du musst verstehen, was wirklich auf deiner Gehaltsabrechnung steht, um sicherzustellen, dass du am Ende nicht mehr Geld ausgibst, als du netto verdienst.
Die Abzüge auf deiner Abrechnung richtig lesen und verstehen zu können, ist also wichtig.
Transparenz bei Gehaltsabzügen: Warum ist das so wichtig?
Wenn du frisch in der Ausbildung bist, hast du vielleicht neue finanzielle Verpflichtungen wie Miete, Lebensmittel und Bildungskosten. Ohne zu wissen, wie viel Geld nach Abzug von Steuern und anderen Abgaben übrig bleibt, ist es schwierig, ein Budget dafür zu planen.
Nur wenn du deine Gehaltsabzüge richtig verstehst, ist sichergestellt, dass dein Budget / das Netto auch für deine Ausgaben langt. Eine Übersicht, wie viel Geld für welchen Zweck von deinem Gehalt abgezogen wird, ist entscheidend, um zu wissen, wie viel Geld du am Ende auf deinem Konto und so für deinen Lebensunterhalt zur Verfügung hast.
Wenn du deine Gehaltsabrechnung genau verstehst, kannst du Fehler darin besser erkennen. Du kannst Fragen dazu stellen, um herauszufinden, ob die Gehaltsabzüge richtig sind oder erkennen, ob sich ein Fehler eingeschlichen hat. Dieser kann dann schnell korrigiert werden und du hast wieder mehr netto auf deinem Konto.
Ein wenig Wissen über Abzüge auf der Gehaltsabrechnung und deren Zuordnung kann also richtig Geld sparen und vermeidet finanziellen Ärger.
Frag doch einfach mal in der Personalabteilung nach, ob sie dir dort deine Gehaltsabrechnung genau erklären können.
Welche Rolle spielt z. B. der Solidaritätszuschlag?
Der sogenannte Solidaritätszuschlag wird oft als „Soli“ abgekürzt. Es handelt sich um eine Steuer, die mal eingeführt wurde, um den Osten nach der Wiedervereinigung finanziell zu unterstützen. Der Soli stellt eine prozentuale Abgabe auf die Einkommensteuer dar und wird sowohl von Arbeitnehmern (Auszubildenden) als auch von Selbstständigen gezahlt.
Der Soli wurde ursprünglich als temporäre Maßnahme gestartet, ist aber mittlerweile leider eine dauerhafte Steuer geworden.
Die Berechnung des Solidaritätszuschlags
Der Solidaritätsbeitrag kurz erklärt, damit du verstehst, wie er sich auf deine Einkünfte auswirkt: Der Soli beträgt 5,5 % deiner Einkommensteuer. Angenommen, du verdienst brutto 2.000 Euro pro Monat, und die Einkommensteuer beträgt 20 %, also 400 Euro. Der Solidaritätsbeitrag beträgt 5,5 % von diesen 400 Euro, das sind 22 Euro. In diesem Fall zahlst du also jeden Monat 22 Euro als Solidaritätsbeitrag.
Auswirkungen des Soli auf deine Ausbildungsvergütung
Die wichtige Frage, müssen Auszubildende den Solidaritätszuschlag auf ihre Ausbildungsvergütung zahlen? In den meisten Fällen lautet die Antwort leider „Ja“. In den vergangenen Jahren sind die Ausbildungsvergütungen so weit gestiegen, dass die meisten von euch mit ihrer Ausbildungsvergütung alle Freibeträge reißen.
Es gibt aber Einkommensgrenzen, die dich von der Zahlung des Soli befreien. Wenn deine jährlichen Gesamteinkünfte unter dem steuerlichen Grundfreibetrag in Höhe von 10.908 Euro (Stand 2023) liegen, dann musst du keine Einkommensteuer zahlen, denn, wie du oben gelesen hast, keine Einkommensteuer, heißt auch kein Soli.
Der Zuschlag in Höhe von 5,5 % fällt stets auf die zu zahlende Lohnsteuer an und nicht auf deine Ausbildungsvergütung. Zahlst du keine Lohnsteuer, weil dein Einkommen zu niedrig ist, dann wird auch kein Solidaritätszuschlag berechnet. Grundsätzlich wird der Soli erst fällig, wenn du jährlich mehr als 972 Euro an Lohnsteuer abführen solltest.
Also, es geht nicht darum, ob du in Ausbildung bist oder nicht. Es geht darum, wie viel Geld du verdienst. Wenn du nicht viel verdienst, zahlst du auch keinen Soli.
