Manche Sprichwörter sind ausgelutscht – aber trotzdem wahr. „Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“ fällt in diese Kategorie.
Du solltest bei Deiner Bewerbung nicht nur darauf achten, dass Dein Anschreiben top ist, ohne Rechtschreib- oder Grammatikfehler, oder dass Du Deinen Lebenslauf in genau der gewünschten Art und Weise präsentierst. Ein ganz wichtiger Punkt ist auch das Bewerbungsfoto!
In den USA und vielen anderen Ländern bewirbst Du Dich grundsätzlich ohne Bild. Schließlich sollen die Kandidaten nach ihrer Qualifikation ausgewählt werden – völlig unabhängig von der Gesichtskontrolle, die ganz automatisch stattfindet. Auch in Deutschland besteht seit einigen Jahren keine Bildpflicht bei einer Bewerbung – traditionellerweise wird ein Bewerbungsfoto aber in den meisten Fällen erwartet (einige international tätige Unternehmen mal ausgenommen).
Psychologie
Zu allererst: Geh‘ zu einem auf Bewerbungsbilder spezialisierten Fotografen, um das Bild machen zu lassen. Das kostet am Anfang zwar eine Stange Geld. Aber diese Investition rentiert sich. Der Fotograf ist schließlich Profi, er weiß, welche Bild-Mode in den Personalabteilungen gerade vorherrscht, kann Dich einfach besser in Szene setzen und seine Fotos sind qualitativ super. Ein Personaler sieht sofort, ob ein Bild beim Fotografen oder im Automaten gemacht worden ist. Und ein Automatenbild sagt, „die Bewerbung ist es mir nicht wert, in ein gutes Foto zu investieren“. Auch wenn das vielleicht gar nicht so ist, und Du lediglich keine Zeit mehr gehabt hast, rechtzeitig einen Termin im Studio abzumachen…
Behalte immer im Hinterkopf: Wenn Dich das Unternehmen nicht zu allererst persönlich kennengelernt hat, ist das Bewerbungsfoto der erste optische Eindruck, den es von Dir bekommt. Und es gibt eine ganze Menge an Dingen, die Du auf dem Foto falsch machen kannst. Vom falschen Blick, zur Klamotte, Accessoires, Frisur, dem Hintergrund des Bildes, etc.
Wenn Du mit der Ausbildung fertig bist, insbesondere, wenn Du studiert hast, dann ist der Business-Dresscode mit Kostüm oder Anzug fast Pflicht. Für die Bewerbung auf Ausbildungsstellen ist es meist nicht ganz so streng – kommt aber auch auf die Branche drauf an. Versicherungen zum Beispiel gelten als sehr konservativ. Falls Du Dir nicht so ganz sicher bist, dann kannst Du das Thema zum Beispiel auch auf Ausbildungsmessen ansprechen – oder auf den Homepages der Unternehmen den ein oder anderen Hinweis bekommen. Das Bild, das Du letztendlich machst, sagt dem Personaler nämlich nicht nur etwas über Dich aus, sondern auch darüber, wie Du das Unternehmen vertrittst.
Und lächeln…
Ein freundliches Lächeln ist wichtig. Damit kannst Du nämlich viele Leute für Dich gewinnen, weil sie jemanden sehen, der offen, freundlich und positiv gestimmt ist – also insgesamt sympathisch ist. …und mit dem man lieber zusammenarbeitet, als mit einem Griesgram…
Styling
Wie beim Vorstellungsgespräch gilt auch für das Bewerbungsbild, dass Du im Zweifel lieber einen etwas konservativeren Look verfolgen solltest. Zumindest solltest Du Dich vorher gut informieren, wie in Deiner angestrebten Branche sowohl der Styling-Standard ist, als auch der für die Bewerbungsbilder. Um das beliebte Beispiel wieder herauszuholen: In einer Bank oder in einer Versicherung ist die Kleidung konservativer, als in der Kreativwirtschaft. Das heißt: frisch gewaschene Haare, gut sitzende Frisur, frisch rasiert sein (Jungs), Schminke nur sehr sparsam einsetzen, bei den Mädels keine zu tiefen Ausschnitte, statt T-Shirt lieber eine Bluse oder ein Hemd (je nach Branche sogar mit passender Anzug-/Kostümjacke dazu) anziehen, wenig Schmuck (fette Ketten & co. lenken nämlich nur vom Gesicht ab – und auf das kommt es schließlich an), Piercings vielleicht aus dem Gesicht nehmen. Denn denk daran: So wie Du gestylt bist, wirst Du wahrgenommen. Und wenn sie Dein Bild sehen, fragen sich die Personaler, ob Du die richtige Person bist, um (s.o.) das Unternehmen zu vertreten.
Im Kasten – und dann?
Kaum bist Du abgelichtet, kommen schon die nächsten Fragen auf Dich zu: Willst Du das Bild in bunt, schwarz-weiß oder sepia (das ist ein Braunton)? Und in welchem Format? Leider gibt es keine Faustregeln, dass das eine oder andere besser oder schlechter ist. Lass Dir einfach verschiedene Entwürfe zeigen und entscheide Dich mit den Fotografen zusammen für das, was ihr am besten empfindet.
Gleiches gilt für die Größe des Bildes. Normalerweise wird es in der rechten, oberen Ecke des Lebenslaufes platziert. Dann ist es oft nicht (viel) größer als ein Passbild. Falls Du Deiner Bewerbung aber ein Deckblatt mit dem Bild verpasst, dann darf es auch ruhig größer sein: statt 3,5 x 4,5 cm bis zu 7 x 10 cm. Es sollte allerdings definitiv kleiner als eine Postkarte (9 x14 cm) bleiben!
Um das Bild in Deiner Mappe zu befestigen nimm‘ keine Büroklammern, sondern Fotokleber oder –streifen. So ist es sicher fixiert, kann aber auch schnell wieder abgelöst werden. Vermerke vorher auf der Rückseite des Bildes noch Deinen Namen und Deine Telefonnummer. Falls das Foto tatsächlich mal abhanden kommen sollte, kann es so im Zweifelsfall problemlos wieder zu Deinen Bewerbungsunterlagen gepackt werden.
Wenn Du Dir noch unsicher bist, was ein gutes Bewerbungsbild ausmacht und Games magst, dann kannst Du Deine Spiellust bei Job oder Flop ausleben. Das ist eine Seite, auf der Leute ihre Bewerbungsbildung bewerten lassen. Indem Du Dir die Fotos anschaust, bekommst Du schnell ein Gefühl dafür, welche Bilder gut sind – und welche weniger. Und wenn Du weißt, wie Du mit Deinem Bild für Dich werben willst, dann bist Du den anderen schon einen großen Schritt voraus.
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